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Vom Grün in der Stadt zum Lebensklima

Üppiges Grün rund um einen der berühmtesten Stein Bremens

Üppiges Grün rund um einen der berühmtesten Stein Bremens

Grün braucht Feuchtigkeit – eine Binsenweisheit die auch für das Grün zwischen dem Steinpflaster in der Bremer Innenstadt gilt. Besonders üppig fällt der mosige Bewuchs rund um einen der berühmtesten Steine auf der Domsheide auf: Der Gesche-Gottfried-Stein scheint eine geradezu magische Kraft zu besitzen, dem Grün in unmittelbarer Umgebung des Steins eine außerordentliche Fülle zu verleihen. Hier fand am 21. April 1831 die letzte öffentliche Hinrichtung in Bremen statt und immer noch ranken sich Legenden um dieses Geschehen.

Beim genaueren Nachdenken allerdings wird diese Zauberkraft dann doch ziemlich schnell und recht unappetitlich weggewischt, denn immer noch gibt es einige, oft gut gekleidete Herren, die mal eben so im Vorbeigehen auf diesen Stein spucken, um damit ihrer Aversion gegen Giftmischerinnen Ausdruck zu verleihen. Nun denn, etwas Gutes hat es ja, wenn man bedenkt, dass die menschliche Spucke zu 99 Prozent aus Wasser besteht.

Und von eben diesem Wasser hat man in der Stadt manchmal zu viel – bei häufiger vorkommenden Starkregenereignissen – und manchmal zu wenig – während intensiver Hitzeperioden. Die ausgeglichene Balance wird durch den Klimawandel kräftig gestört, was vor allem das Grün in der Stadt zu spüren bekommt. ecolo hat zu diesem Thema zusammen mit der Bremer Umwelt Beratung und in Kooperation mit dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr beim Bundesumweltministerium einen Projektantrag gestellt, der vor allem das Lebensklima an ausgesuchten Orten in Bremen verbessern soll. Der Gesche Gottfried Stein wird zwar nicht zu diesen Orten gehören; er folgt mit dem umgegebenen Grün einer ganz eigenen Logik.

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Summer in the city

Temperaturen über 30 Grad, stickige, trockene Luft und bei jeder Bewegung bricht einem der Schweiß aus. Es ist noch gar nicht so lange her, da fragte man sich, ob denn der Sommer überhaupt noch kommen würde – erinnert sei an dieser Stelle an Rudi Carrells berühmten Schlager aus dem Jahr 1975. Nun haben wir ihn – und (fast) alle stöhnen.

Bremen im Sommer: Die rot-orangen Bereiche weisen auf erhöhte Hitzeentwicklung und damit ein kritisches Bioklima  in den Stadtvierteln hin.

Bremen im Sommer: Die rot-orangen Bereiche weisen auf erhöhte Hitzeentwicklung und damit ein kritisches Bioklima in den Stadtvierteln hin.

Mit dem Klimawandel werden solche Temperaturen in wenigen Jahrzehnten die Regel und nicht mehr die Ausnahme sein und es ist nur folgerichtig, wenn wir bereits heute beginnen, in der städtebaulichen Planung solche Entwicklungen zu berücksichtigen. Die Bremer Umweltpolitik ist dafür ganz gut aufgestellt: Mit dem Klimaschutz- und Energiegesetz sind auch die Notwendigkeiten einer Anpassung an den Klimawandel formuliert und im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen noch einmal als Handlungspfad in der kommenden Legislaturperiode festgeschrieben. Und dann plant ecolo zusammen mit der Bremer Umweltberatung und in Kooperation mit dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr ab Herbst ein Projekt, dass neben dem Thema Hitze auch die Eigenvorsorge bei Starkregen für den privaten Sektor in den Fokus rückt.

Hitze – vor allem in dichtbebauten Stadtteilen – kann besonders für ältere Menschen und Kinder bedrohlich werden. Deshalb hier ein paar Tipps, wie Sie gut durch den Sommer kommen:

– Vor allem viel trinken (Wasser, Säfte, kalte Tees möglichst ungesüßt):  1,5 Liter sind das absolute Minimum auch für Kinder.
– Sollten in Ihrer Nachbarschaft ältere Menschen wohnen, weisen Sie diese bitte auch darauf hin.
– Vermeiden Sie Anstrengungen in der größten Mittagshitze.
– Halten Sie sich möglichst im Schatten auf; hingewiesen sei hier auf die große Bedeutung von Straßenbäumen.

Kinder dürfen bei Hitze niemals im Auto gelassen werden!

So ist es richtig: Kinder immer aus dem Auto raus nehmen, bei Hitze niemals im Wagen lassen!

– Lassen Sie niemals Kinder oder Tiere im Auto, bereits nach wenigen Minuten ist der Wagen derart aufgeheizt, dass Lebensgefahr besteht!
– Kühlen Sie Ihre Wohnung in den frühen Morgenstunden und schließen Sie anschließend die Fenster.
– Verschatten Sie große, nach Süden ausgerichtete Fenster.
– Wenn möglich, spannen Sie feuchte Tücher vor das offene Fenster, das bringt viel Abkühlung.
– Vermeiden Sie zu große Temperaturunterschiede zwischen draußen und gekühlten Innenräumen; die Erkältung ist sonst vorprogrammiert.

So, dann kommen Sie gut durch die Hitze!

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