ecolo bloggt

Heute billig, morgen teuer! Das 2° Grad Ziel wäre günstig zu haben

Ein Klacks gegenüber Bankenrettung, Griechenlandhilfe und den nach wie vor sprudelnden Subventionen für die Förderung fossiler Brennstoffe sind die zwei Milliarden Euro pro Jahr, die das Mercator Research Institutes on Global Commons and Climate Change (MCC) in Berlin für das Erreichen des 2° Grad Ziels ausgerechnet hat. Um diesen Betrag würde die deutsche Wirtschaft weniger wachsen, wenn alle Maßnahmen zur Klimarettung in Deutschland umgesetzt werden würden. Das sind gerade mal 0,06 % des Bruttoinlandsprodukts, wie die Wirtschaftswoche online am 27.8.15 berichtete.

Eigentlich doch super Voraussetzungen für erfolgreiche Verhandlungen auf dem Klimagipfel in Paris, wären da nicht die vielen Wenns und Aber, die die Lobbyverbände den politischen Entscheidern ins Ohr flüstern und ihnen damit den Blick für das vernebeln, was offensichtlich ist: eine zukunftsfähige Gesellschaft mit Gestaltungsspielraum braucht beherrschbare Klimabedingungen. Eine Entwicklung der Durchschnittstemperaturen oberhalb des 2° Grad-Ziels sind nicht mehr kalkulierbar – und wird mit Sicherheit um ein Vielfaches teurer als die 2 % des Jahresgewinns der deutschen DAX-Unternehmen in 2014.

kommentieren

94 Tage Strom aus Erneuerbaren – Costa Rica knackt den Tagesrekord

Costa Rica hat es geschafft, 94 Tage lang die landesweite Stromversorgung zu 100 % aus Erneuerbaren zu produzieren. Ein gutes Zwischenergebnis, will das mittelamerikanische Land doch bis zum Jahr 2021 zu 100 Prozent CO2-neutral sein. (Climate Action Programme – News vom 25.8.2015)

Davon ist Deutschland dann doch noch meilenweit entfernt – auch wenn wir uns immer als Umweltweltmeister aufspielen. So lag der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Primärenergieverbrauch im Jahr 2014 bei 11,1 Prozent, für Strom bei 27,8 (Daten zur Umwelt 2015, Umweltbundesamt). Umgerechnet sind das zwar 27% weniger Treibhausgasemissionen verglichen mit 1990, bis zur Zielmarke von 40 % bis 2020 aber noch ein weiter Weg.

Auch wenn die Rahmenbedingungen in den beiden Ländern recht unterschiedlich sind, lohnt manchmal doch der Blick über den Tellerrand – in diesem Fall den Großen Teich.

 

kommentieren