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Umweltbundesamt ehrt vier Anpassungsprojekte

uba_blauerkompass_kv_1545x775Die Gewinner im von ecolo für das Umweltbundesamt organisiertenWettbewerb „Blauer Kompass – Anpassungspioniere gesucht“ stehen jetzt fest: Ein renaturierter Flusslauf als Klimakorridor, ein Quartiersmanagement für Anpassungsmaßnahmen, eine Weiterbildung im Handwerk für klimarobustes Bauen sowie ein Begrünungsprojekt mit Unternehmen in Innenstädten – das sind die Sieger im diesjährigen Wettbewerb um die besten Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland. Unter dem Motto „Blauer Kompass – Anpassungspioniere gesucht“ zeichnete das Umweltbundesamt (UBA) lokale und regionale Maßnahmen aus, mit denen klimawandelbedingte Risiken gemindert werden.

Ob Starkregen oder Hitzeperioden – wie die Risiken von Extremwetterereignissen gemindert werden können, zeigen die Projekte „Future Cities – Grün-blauer Klimakorridor Kamen“, „Natur in graue Zonen“ aus Bonn oder „KiezKlima“ in Berlin. In Kamen wurde ein Flusslauf renaturiert und Anwohner entkoppelten ihre Grundstücke von der Kanalisation, um gegen Überflutung vorzusorgen und ihr Wohnumfeld zu verbessern. Die Bonner Initiative „Natur in graue Zonen“ entsiegelte und begrünte in Pilotmodellen mit Unternehmen aus Duisburg, Erfurt und Wiesloch innerstädtische Flächen. Im dicht besiedelten Raum wirkt sich das positiv auf das Mikroklima aus und trägt zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Die unversiegelten Böden nehmen zudem Niederschlagswasser auf und steigern die Aufenthaltsqualität. Im Berliner Brunnenviertel gilt es, die Quartiersbewohnerinnen und -bewohner für die Entwicklung von Klimaanpassungsmaßnahmen an ihrem Wohnort zu begeistern. Aus der Region Frankfurt-Rhein-Main kommt mit dem Weiterbildungskonzept „Klaro: Klimarobust Planen und Bauen“ eine Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahme, die mit der Zielgruppe Handwerk auf die Anpassungserfordernisse im Baugewerbe aufmerksam macht.

Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Die Gewinner des Wettbewerbs haben eindrucksvoll gezeigt, welche Möglichkeiten bestehen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Alle vier Projekte haben vor allem auch die wichtigen gesellschaftlichen Akteure eingebunden.“ Der Klimawandel wirkt sich auf viele Bereiche des Lebens aus, wie beispielsweise die Gesundheitsvorsorge, die Landwirtschaft oder die Energieversorgung. Die Beteiligung aller gesellschaftlich relevanten Gruppen ist daher unerlässlich. Die gewählten Beteiligungsprozesse und die getroffenen Vorsorgemaßnahmen bewertete die Jury des „Blauen Kompass“ bei allen vier Gewinnerprojekten als besonders auszeichnungswürdig.

Das UBA ehrte die vier Sieger des Wettbewerbs „Blauer Kompass“ zum zehnjährigen Jubiläum des Kompetenzzentrums Klimafolgen und Anpassung (KomPass) am 21. Juni 2016 im Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau. Die Gewinner wurden aus über 52 vorgeschlagenen Projekten ausgewählt und erhielten eine Kurzfilmproduktion über ihr Projekt und je eine Trophäe der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, für deren Gestaltung die HfbK eigens einen Kreativwettbewerb unter ihren Studierenden auslobte.

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ener:kita: Erfolgsbilanz nach drei Projektjahren

Klimaschutz-Theaterstück der Kita Saarburger Straße in Bremen: "Wärme-Wichtel" auf der Suche nach "Power-Klauern"

Klimaschutz-Theaterstück der Kita
Saarburger Straße in Bremen: „Wärme-Wichtel“ auf der Suche nach „Power-Klauern“

Nach drei Projektjahren „ener:kita“ ziehen die Senatorin für Kinder und Bildung und die gemeinnützige Klimaschutzagentur energiekonsens jetzt Bilanz: 48 Kindertagesstätten aus Bremen und Bremerhaven beteiligen sich seit 2013 am von ecolo begleiteten Energiespar- und Klimaschutzprojekt von energiekonsens. Rund 3.000 Kinder lernten spielerisch was Klimaschutz bedeutet und wie mit Ressourcen schonend umgegangen wird. Ergänzt durch einen Gebäudeenergie-Check und Schulungen des Personals sparten die Einrichtungen in den vergangenen drei Jahren fast 70.000 Euro Betriebskosten und 260 Tonnen klimaschädliches CO2 ein. Rund 80 Prozent dieser Einsparungen flossen als Prämien zurück an die beteiligten Kitas, um damit die pädagogische Arbeit zu unterstützen.

„Durch die Verknüpfung von pädagogischen und technischen Maßnahmen in den Kitas leistet ‚ener:kita‘ seit dem Projektstart in 2010 einen bedeutsamen Beitrag zum Klimaschutz im Land Bremen“, erläutert energiekonsens-Geschäftsführer Martin Grocholl das Projekt anlässlich des jüngsten Pressetermins. Die beträchtlichen Einsparsummen wurden nicht durch teure Modernisierungs- oder Umbaumaßnahmen, sondern über nicht- und geringinvestive Schritte erreicht, wie beispielsweise die Installation von abschaltbaren Steckerleisten. „Zu den technischen Maßnahmen gehörten Gebäudeenergie-Checks und die regelmäßige Überprüfung aller stromverbrauchenden Geräte wie Kühlschrank und Heizung. Küchenpersonal, Hausmeister und Reinigungskräfte der Kitas wurden ebenfalls einbezogen und zur Thematik Energieeffizienz geschult“, so Grocholl weiter. Anstatt hohe Energiekosten zu zahlen, können die Kitas das Geld für Aktivitäten wie Ausflüge mit den Kindern oder neue Spielmaterialien verwenden.

„ener:kita“ ist seit 2010 das Energiespar- und Klimaschutzprojekt der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens. Es richtet sich an Kindertagesstätten und wird durch den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, KiTa Bremen und Seestadt Immobilien gefördert.

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Neues Handbuch „Anpassung an den Klimawandel“

Als weiteres Ergebnis der Auswertung zentraler Bundesforschungsvorhaben zur Klimaanpassung, die ecolo in Kooperation mit Bioconsult und ARSU durchgeführt hat, ist nun das Handbuch „Anpassung an den Klimawandel in Stadt und Region“ erschienen. Es richtet sich insbesondere an Stadt- und Regionalplanerinnen und -planer und zeigt, wie Kommunen und Regionen sich an die Folgen des Klimawandels anpassen und ihre Infrastrukturen vor Schäden durch Unwetter oder Hitze schützen können. Neben dem aktuellen Stand des Wissens werden 23 gute Beispiele von Kommunen vorgestellt, die zum Nachahmen anregen, eigene Anpassungsmaßnahmen umzusetzen. 31 ausgewählte, praktisch anwendbare Werkzeuge sollen die Kommunen dabei unterstützen.

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